Alan Weisman: Die Welt ohne uns
Erster Satz: Eines Junimorgens im Jahre 2004 saß Ana María Santi gegen den Pfahl einer ausladenden Überdachung aus Palmblättern gelehnt.
Ein tolles Buch! Alan Weisman beginnt mit der These, dass von heute auf morgen plötzlich und einfach so alle Menschen vom Erdboden verschwinden. Und jetzt? Wie lange braucht die Natur, um sich von uns zu erholen - kann sie es überhaupt? Wie lange bleiben welche Spuren von uns erhalten?
Mit fast 20 Kapiteln konzentriert er sich jeweils auf einen Aspekt, den die Umwelt zu verarbeiten hat, z.B. Städte, Brücken, Straßen, Öl, Plastik, Tierwelt, Vogelwelt, Atomenergie, etc. Ein hoch spannendes Buch, das ich jedem ohne Abstriche empfehlen kann. (Übrigens auch prima als Toilettenbuch geeignet, wegen der teilweise recht kurzen Abschnitte.)
Das Buch beginnt mit dem Kapitel über die Haltbarkeit unserer Häuser und damit mit dem für mich langweiligsten Kapitel, steigert sich jedoch schnell. Da ich alles um Evolutionstheorie und Archäologie sehr faszinierend finde und Weisman weit ausholt, wenn es darum geht, wie sich z.B. die Tierwelt ohne Menschen entwickeln wird (= wie hat sie sich vor den Menschen entwickelt?), hat das Buch genau meinen Nerv getroffen. Doch auch bei eher zähen Themen wie Meeresverschmutzung, Plastikmüll oder "Unser strahlendes Erbe" schafft der Autor es, den Leser zu fesseln. Ich habe viel gelernt. Ein gutes Buch, definitiv.
Mocca. - Donnerstag, 1. Oktober 2009, 10:26 - in Kategorie: Kaffee beim Lesen
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