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16
Mrz
2011

Zwei Wochen im Schnelldurchlauf - aber mit vielen Fotos

Zunächst mal: Ich hab noch gar nicht die beiden Frannzösinnen erwähnt, die Ende Februar zu Mathilde gezogen sind. Das ist umso trauriger, da die beiden vorgestern abgereist sind, weil sie in Adelaide keine Arbeit gefunden haben. Sophie und Manon haben unsere WG zwar auf sechs Personen erweitert und die Bude damit an ihre Kapazitätsgrenzen getrieben (z.B. hinsichtlich Geschirr und Toilettenpapier...), aber sind beide superlustig und -fröhlich. Schade, dass sie den geplanten Monat hier nicht mehr vollmachen konnten.


Und jetzt hol ich mal die letzten zwei Wochen (krass! sorry!) im Schnellraffer nach.

Am 02., dem Mittwoch, hatte ich noch über den Lunch in Chinatown gebloggt. Abends sind wir auf dem Fringe gewesen, ein einmonatiges Festival in Adelaide, das einem kleinen Jahrmarkt mit vielen Bühnen gleicht.



Leider kosten sämtliche Vorstellungen gar nicht mal wenig Eintritt, darum haben wir uns ein paar Donuts gegönnt und haben dann im Woolworth-Liquor-Store Flüssigkeiten gekauft, die wir illegalerweise in einem Park getrunken haben. War aber ein sehr schöner Abend.

Am folgenden Freitag wollte ich eigentlich erst zum free dinner (wir sind überall zu finden, wo es Essen umsonst gibt) und danach zum Pub Crawl, aber Nicola, ein italienischer Student, hatte Geburtstag. Stattdessen gab es also Vodka im Studentenwohnheim, zum letzten Pub des Crawls haben wir es auch noch geschafft - der war allerdings recht öde, zumal die Gruppe schon geschrumpft war.

Für den Samstag hatten die Kanadier Ice-Blocking angesetzt. Dazu setzt man sich auf einen Eisblock und rodelt einen Hügel hinunter. Kanadier sind komische Vögel. Ich allerdings auch, denn ich habe den entsprechenden Hügel nicht finden können und irrte ohne Handyguthaben und natürlich auch ohne mobilen Internetzugang eine Stunde wie blöd durch die Gegend.
Dann ging ich nach Hause und zog mich für Susannes Geburtstagsparty um. Sie lebt bei einer superlieben Familie, die zu ihrem 21. ein gigantisches BBQ veranstaltet haben. Zu meinem Pech gab es nur Rind und Lamm (und ich ess doch bloß Geflügel und Schwein), aber das Buffet war reichlich und unheimlich lecker.
Im Anschluss fuhren wir nach Glenelg - nicht an den Strand, sondern in einen Club. Ihr Geburtstag war erst am Sonntag, wir feierten also ausgiebig rein. Gegen halb 2 setzte ich mich in den nächsten Bus, kaufte eine Stunde später in Adelaide noch TimTams und Wasser und lief beschwingt durch allerlei merkwürdige Gestalten nach Hause.

Am Sonntag begleitete ich Dan in die Stadt. Er sabotierte unser Mittagessen durch ausgiebige Flirterei mit einer Kollegin und unser Shopping war komplett erfolglos, wenn man davon absieht, dass ich zum ersten Mal in meinem/seinem/unserem Leben dem Schatz ein Tshirt gekauft habe, aber wir hatten viel Spaß.

Nach einer fleißigen Studienwoche (= Montag bis Mittwoch) stellte ich am Donnerstag, dem 10., dann mein erstes Assignment auch schon zu 3/4 fertig und schickte es an die Tutorin. Übrigens hat sie gestern erzählt, dass sie letzte Woche unheimlich viele schlechte Entwürfe erhalten hat, ich bin also etwas geknickt, aber warten wir mal ab, was sie bei mir korrigiert hat. Abends stürzten wir uns mit der gesamten WG zu PJ's in die Ladie's Night. Da Terrys Bruder uns fuhr, machte das sieben Personen und ein Hund in einem Fünfsitzer. Der Abend verlief also angenehm, auch wenn ich am nächsten Morgen etwas irritiert war, als ich die Schrift auf meinem Arm entdeckte.

Am Freitag wurde unser Haus von Gästen geflutet, die zu allem Überfluss großteils nur französisch sprachen - und das direkt vor meinem Fenster. Geschickt in zwei Gruppen aufgeteilt, gingen die letzten um halb 6 ins Bett, während die ersten um 9 wieder zu lärmen begannen. Ich war am nächsten Morgen leicht ernervt.

Samstag hieß also die Devise "Bloß raus hier" und ich enterte mit Sophie kurz nach 10 die Stadt um irgendwo zu frühstücken. Leichter gesagt als getan. Ich hab keine Ahnung, wie Australier sich ernähren, aber irgendwie haben hier alle Cafés und Restaurants immer geschlossen. Gut für die Linie, schlecht fürs Gemüt. Wir irrten also hungrig durch die Gegend, brachen in Tränen aus neben einem Schild "Breakfast all day" - der zugehörige Pub war zu - und fanden dann tatsächlich noch ein geöffnetes Lokal mit dem Schild "Big Breakfast 10$ 8-11am". Leider war es inzwischen schon Viertel vor 12. Aber mit nur einem klitzekleinen bißchen Betteln haben die Leute eine Ausnahme für uns gemacht. Nie schmeckte Schinken besser.



Anschließend traf ich mich mit Chiara am Central Market. Der ist sonntags und montags geschlossen, verramscht also samstags von 1 bis 3 alles, was frisch ist.



Der Trick ist, so lange Preise zu vergleichen, bis man einen Stand findet, der Obst und Gemüse für einen Dollar je Kilo anbietet - günstiger wird es nicht, egal worum es geht. Wir langten gut zu und plünderten anschließend noch den benachbarten Supermarkt. Ich wäre tatsächlich anschließend in ein Taxi gestiegen, aber die Vermieterin (oder so??) von Chiara hat uns abgeholt und heim gebracht.

Am Sonntag trafen wir uns schon um 10 Uhr wieder am Adelaide Bahnhof und fuhren nach Port Adelaide zu einem Dolphin Cruise. Ich nehm's schonmal vorweg: Ich habe keinen gesehen. Ein paar Freunde haben die Schwanzflosse von einem entdeckt, aber nicht mal das war mir vergönnt. Immerhin überredete ich die anderen auf dem Rückweg den "Little Cheesecake-Shop" zu überfallen.
Nach der Heimfahrt mit dem Bus setzte ich mich mit ein paar Freunden in den australischen Starbucks (einzige Gemeinsamkeit: teurer Kaffee) und wir quatschen ein paar Stunden lang. Danach habe ich versehentlich noch Schuhe gekauft... Aber ich hatte bis dahin noch keine bequemen, flachen Sandalen! Was soll ich denn zu meinen neuen kurzen Hosen anziehen, hä? Ich war jedenfalls ausnehmend zufrieden mit dem Nachmittag. Den Abend krönten wir in der WG dann noch mit Pizza.

Montag war nicht nur ein Feiertag in South Australia, sondern auch der letzte Tag für Sophie und Manon, wir besuchten also Chinatown. Dort gönnten wir uns ein üppiges Mittagessen (mit Stäbchen! in Chinatown wird keine Rücksicht auf Nichtasiaten genommen! gut, dass ich beim Sushiessen schon so oft geübt hab) und fuhren anschließend an den Henley Beach, der selbst bei so herrlichem Wetter an einem Feiertag fast leer ist.



Am Nachmittag fand ich im Kühlschrank die Erdbeeren, die ich Sonntag geschnitten und gezuckert hatte und die eigentlich nur ein paar Stunden ziehen sollte... großartig!
Außerdem war Montag International Pi-Day, weil das Datum, amerikanisch gelesen, 314 und somit der Beginn der Zahl Pi war. Wir trafen uns also zum adäquaten Zelebrieren um 7 Uhr abends in einer Bäckerei und aßen australische Pies. Ich kann Chicken Pie in allen Variationen sehr empfehlen, und auch wenn die Floating Pies (schwimmend in grüner Soße mit Ketchup) ziemlich unappetitlich aussehen, sind sie sehr lecker. Danach nahmen wir uns noch Apple Pie mit und aßen den im Park. Ein großartiger Pi(e)-Day!




(Das Foto habe ich auf dem Heimweg gemacht.)

Damit bin ich auch schon in dieser Woche angekommen. Ich habe jetzt gerade noch eineinhalb Stunden um zwei Kapitel im Makroökonomie-Buch zu lesen, nach dem entsprechenden Tutorium mache ich nämlich mit Sacil das Assignment dafür, das wir in einer Woche einreichen müssen.
Für heute Abend ist HQ geplant, denn es ist Dans letzter Abend in Adelaide. Morgen wird der Saint Patrick's Day bei PJ's gefeiert (und ich hab gar nichts Grünes anzuziehen!), am Freitag heißt der Bürgermeister die internationalen Studenten im Rathaus willkommen (free food!) und abends ist ein Pub Crawl und Samstag sind wir zu einer Pool Party "eingeladen". Mal schauen, ob ich das durchgezogen kriege. Ich melde mich!

Adelaide, 16.03.2011, 12:31h


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